Wie wir lernten, den Planeten zu schützen und gleichzeitig zu Gott fanden

Alles begann mit zwei simplen Fragen. Vor 15 Jahren war mein Ehemann als Arzt auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Unsere Familie lebte in einem Bilderbuch-Städtchen in New England. Im Sommer nahmen unsere Kinder Segelstunden, im Winter sind sie Ski gefahren. Wir haben fangfrischen Hummer gegessen, das Leben genossen und den American Dream gelebt.

Aber irgendwas hat gefehlt. Wir hatten alles, was uns glücklich machen sollte. Trotzdem fühlten wir uns leer. Eines Abends stellte ich schließlich meinen Mann zwei Fragen, die unser Leben für immer verändern sollten. „Was ist das größte Problem, vor dem die Welt heute steht?“ Matthews Antwort überraschte mich sehr: „Die Welt stirbt.“

Er erläuterte seine Antwort: „Es gibt keine Kastanien mehr in der Chestnut Lane, keine Karibu (nordamerikanisches Ren) in Caribou, Maine. Die Ozeane sind fast leer gefischt und die Singvögel verschwinden ebenfalls. Riesige Flächen Regenwald werden jedes Jahr abgeholzt und mehr als zwanzigtausend Arten sterben jährlich aus. Zum ersten Mal in der Geschichte sinkt die Zahl an Lebewesen auf dieser Welt – das wird kein gutes Ende nehmen. Wenn wir keinen gesunden Planeten haben, der die Menschheit erhalten kann, spielt keines der anderen Probleme mehr eine Rolle.“

Es dauerte nicht lange, bis ich überzeugt war, dass Matthew recht hatte. Unser Planet stirbt tatsächlich. Daraufhin stellte ich ihm die zweite, viel schwierigere Frage: „Was können wir dagegen tun, dass der Planet stirbt?“ „Ich werde meinen Job kündigen“, sagte er, „und meine ganze Energie in die Rettung der Welt stecken“. „Bist du sicher, dass wir so viel tun müssen?“, antwortete ich. Mein Magen drehte sich bei dem Gedanken um, was wir alles verlieren könnten: unser wunderschönes Zuhause, unsere Urlaube, unsere Sicherheit. Ich hatte große Angst vor diesem ersten entscheidenen Schritt.

Glücklicherweise begannen wir auch eine Reise des Glaubens, als wir das Projekt „Planet retten“ starteten. Wir laßen die heilige Schriften der Weltreligionen, fanden sehr viel Weisheit, aber nicht genau die Antworten, die wir suchten. Während einer ruhigen Nachtschicht in der Notaufnahme, griff Matthew zu einem orangen Buch. Es war die Bibel. Da wir selbst keine zuhause hatten, nahm er sie einfach mit. Keine Sorge, es war ein Gratis-Exemplar des Gideonbunds. Er stöberte in den Evangelien und fand jemanden, der ihm genau den helfenden Rat gab, den er bis dato vermisste: Jesus. Mit seiner Euphorie steckte Matthew die gesamte Familie an. Nach und nach ließen wir uns alle taufen. Und das hat alles verändert.

Auf einmal hatten wir eine klare Bestimmung: Gott zu lieben, von ganzem Herzen, mit Verstand, Seele und Stärke. Und unsere Nächsten zu lieben, wie auch uns selbst. Unseren Planeten besser zu behandeln war ein Weg, um sowohl Gott, als auch unseren Nächsten unsere Liebe zu beweisen.

Wir nahmen die Botschaft Jesu an und begannen, uns auf uns selbst zu konzentrieren und unseren negativen Einfluss auf die Umwelt einzuschränken. Erst danach könnten wir uns dem Rest der Welt widmen. Über die nächsten paar Jahre veränderten wir zunächst unseren eigenen Lifestyle. Je mehr Dinge wir „aufgaben“, desto mehr Einigkeit, Bestimmung und Freude fanden wir. Letztlich hatten wir unseren Verbrauch an Elektrizität und unsere Müllproduktion um neunzig Prozent und unseren Verbrauch an fossilen Brennstoffen um zwei Drittel reduziert.

Wenn wir uns heute etwas kaufen oder eine sonstige Entscheidung treffen, stellen wir uns zwei neue Fragen: Bringt mich dies Gott näher? Und: hilft es mir, meinen Nächsten zu lieben? Die Antworten bringen uns immer auf den rechten Weg.


Nancy Sleeth ist die Mitbegründerin von Blessed Earth und Autorin von „Go Green, Save Green“ und „Amish für Anfänger: Einfach leben und glücklich sein“. Sie lebt in Lexington, Kentucky mit ihrem Ehemann, mit dem sie seit 36 Jahren verheiratet ist, und ihren erwachsenen Kindern sowie ihrer Enkelin Hannah.

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Lesetipp:

In „Go Green, Save Green“ gibt Nancy Sleeth praktische Tipps, um in der Welt wirklich etwas zu verändern und gleichzeitig Gott näher zu kommen. Anhand konkreter Beispiele zeigt sie, wie kleine Veränderungen im Alltag schon viel bewirken können. Das Buch ist im Verlag Tyndale House Publishers erschienen und kostet circa 17 Euro.

Fotos: iStock.com/CSA Images/ Color Printstock Collection; Nancy Sleeth

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