Reinhören auf Spotify / Apple Podcasts / Stitcher / TuneIn / Castbox / iHeart Radio / Google Podcasts / YouTube / Google Play Music / Player FM / Pocket Casts / Overcast / Deezer
„An dem Tag, als klar wurde, dass es so nicht mehr weitergeht, duftete es im Auto nach frisch gebackenem Käsekuchen. Ich war auf dem Weg in die Redaktion. Ankommen sollte ich dort nicht. Nicht an diesem Tag und auch nicht in den kommenden Wochen und Monaten. Das Herz raste, auf der Stirn bildeten sich Schweißperlen. Ich hatte das Gefühl, umzukippen. Und dann war da diese Sperre im Kopf, wie eine unendlich hohe Mauer, direkt vor mir. Ich setzte den Blinker, verließ den Weg, der zur Arbeit führte, und fuhr geradewegs zum Arzt. Es war ein Montag Mitte November 2017.“
Jens Brambusch
Herzlich willkommen zu Folge 5 von „Schlecht, danke der Nachfrage!“, dem Podcast über miese Montage, üble Monate, richtig katastrophale Jahre – und wie mein jeweiliger Interviewgast diese herausfordernden Zeiten durch- und überlebt hat. Mein Name ist Siems Luckwaldt und diese Show hat zwar nicht immer ein Happy End zu bieten, dafür aber viele Denkanstöße und Futter für Kopf und Seele. Denn geteiltes ist vielleicht nicht halbes Leid, lässt sich aber, finde ich, ein paar Gramm leichter tragen und ertragen.
Ja, in einer Fernsehserie käme jetzt vermutlich ein kurzer Vorab-Clip mit dem Titel „Was bisher geschah“. Im Fall von „Schlecht, danke der Nachfrage!“ würde da beispielsweise mein letzter Gast auftauchen, die Kolumnistin und Autorin Susanne Kaloff, die erst dem Alkohol und dann ihrer Angst „Adieu“ sagte. Oder war es umgekehrt? Tja, da hilft wohl nur reinzuhören in Folge 4. Und wie fühlte es sich für Angelika Wende an, als letzte Ansagerin des ZDF erst ihren TV-Job zu verlieren und dann in kurzer Folge gleich zwei Autounfälle zu erleiden? Das erfahrt ihr in unserer allerersten Episode, die ich euch wie alle weiteren natürlich unbedingt empfehlen möchte.
Auch mein heutiger Gast kennt sich mit guten und schlechten Phasen im Leben bestens aus: Es ist der preisgekrönte Journalist, leidenschaftliche Blauwassersegler und Buchautor Jens Brambusch, den ich auf seinem Boot in einer türkischen Bucht erreichen konnte. Mit ihm spreche ich in dieser Folge über sein Reporterleben am Limit, seinen Zusammenbruch an einer Kreuzung in Berlin, die Diagnose Burnout und seinen Neuanfang als Kapitän im eigenen Leben. Hier noch ein paar mehr Worte zur Person:
Jens Brambusch wird 1972 in Düsseldorf geboren und wächst in der Lüneburger Heide auf, in Celle. Als Jugendlicher rudert er täglich, wird Deutscher Meister im Leichtgewichtsvierer und Leichtgewichtsachter, macht die ersten Sportbootführerscheine. Später studiert er Islamwissenschaften und Arabistik, unter anderem in Ramallah, in Izmir und Würzburg.
Schon während des Studiums schreibt er für deutsche und internationale Medien, macht sein Volontariat in einer Regionalzeitung und stößt dann 2005 zur Financial Times Deutschland. Dort wird die Wirtschaftskriminalität zum Schwerpunkt seiner Recherchen, das bleibt auch so, als die FTD 2012 eingestellt wird und Jens Brambusch im gleichen Jahr in Berlin beim Magazin Capital anfängt. Disclaimer: Wir kennen uns sowohl von der Zeitung als auch dem Magazin.
Seine Reportagen wurden für viele Preise nominiert und ausgezeichnet, etwa mit dem Deutschen Wirtschaftsfilmpreis (gemeinsam mit einem Team vom WDR) und den Medienpreis Luft- und Raumfahrt. Es gäbe noch mehr zu erzählen, etwa von seinen Fähigkeiten im Strandsegelwagen, unbedingt erwähnen möchte ich aber gleich zu Anfang die zwei bisher erschienen Bücher : „Träum Weiter! Zehn Segler, fünf Kontinente, ein Hafen“ und den Krimi „Die Stalkerin“.
Links zu dieser Folge: die Website mit Blog „Brambusch macht Blau“, Jens‘ YouTube-Kanal, Resümee seiner ersten 18 Monate als Aussteiger auf seinem Boot im Magazin „float“, ein Burnout-Test des Vereins Pro Psychotherapie, Beratungsangebot für Depressionskranke der Robert-Enke-Stiftung, Informationen der Apotheken-Umschau, offizielle Klassifizierung des Burnout als Krankheit durch die WHO (QD85 im ICD-11)
Reinhören auf Spotify / Apple Podcasts / Stitcher / TuneIn / Castbox / iHeart Radio / Google Podcasts / YouTube / Google Play Music / Player FM / Pocket Casts / Overcast / Deezer
Intro-Song: „Tupelo Train“ von Chris Haugen / YouTube Audio-Mediathek
Background-Musik: „A Quiet Thought“ von Wayne Jones / YouTube Audio-Mediathek
Titelbild: Brita Sönnichsen; Montage: Enough / Lucky Inc. Media