The Moment mit Madhavi Guemoes, Kaerlighed

Mit Enough bewegen wir uns mit unseren Lesern immer wieder neugierig und kreuz und quer durch viele hochspannende Communities – von verschiedenen Ernährungsweisen über Fitnessriten bis zu gesellschaftspolitischen Bewegungen und unsere Welt (zum Guten) verändernden Start-ups. In unserer ersten Ausgabe haben wir beispielsweise verschiedene deutschsprachige Blogger, Aktivisten und Business-Gründer zu ihrem prägendsten „Change“-Moment befragt.

Und wie immer, wenn man mit Menschen spricht, die sich etliche Gedanken mehr machen als andere, fällt so viel „food for thought“ der Kürzungsschere zum Opfer. Doch dank unserer Website haben wir zum Glück die Möglichkeit, Ihnen die Antworten unserer nachdenklichen, inspirierenden Interviewpartner nach und nach in voller Länge präsentieren zu können.

Madhavi Guemoes, die auf Kærlighed (deutsch: „Liebe“) bloggt, macht uns die Vorstellung auf Enough besonders leicht mit dieser Mini-Bio: „Ich bin Autorin, Mutter und Yogini aus Berlin. Ich schreibe undogmatisch über den alltagstauglichen Umgang mit Yoga, Meditation und Ernährung.“ Madhavi war lange Yogalehrerin und konzentriert sich nun vor allem darauf, ihr Wissen durch Schreiben und Workshops weiterzugeben: „Mein Anliegen ist es, Spiritualität in den Alltag der Menschen zu bringen, ohne Dogmen, ohne Verzicht.“

Was war Ihre größte persönliche Veränderung, die Sie in Ihrem Leben in den letzten Jahren vorgenommen haben bzw. vornehmen mussten?
Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung! Der letzte große Einschnitt war definitiv mein Abschied vom Yogalehrer-Dasein. Die Entscheidung, nach 17 Jahren nicht mehr als Yogalehrerin tätig zu sein, ließ mich erstmal sechs Monate in ein tiefes Loch fallen. Aber dem Wunsch zu folgen, nur noch zu schreiben und mich auf meinen Blog www.kaerlighed.de zu konzentrieren, das war für mich das Beste was mir passieren konnte. So kann ich jetzt das, was ich mitteilen möchte, einer noch größeren Gruppe zugänglich machen. Und muss dafür nicht einmal meinen Schreibtisch verlassen. Wenn ich ab und zu noch Yoga-Workshops unterrichte, dann ist das für mich ein kleines, süßes Hobby. Ich bin froh, dass es so ist.

Wenn Sie für einen Tag die „Weltherrschaft“ übernehmen könnten (ganz friedlich, natürlich!), was würden Sie zuerst verändern?
Nur einen Tag? Ich würde alle Menschen zur Dynamischen Meditation und danach zum Yoga schicken. Und natürlich die Beschneidung von und Gewalt an Frauen, ach was rede ich, allen Menschen, verbieten!

Welche drei Persönlichkeiten (z. B. Autoren, Aktivisten, Mitmenschen) haben Sie kürzlich besonders inspiriert bzw. wen bewundern Sie?
Ich bewundere Menschen, denen es egal ist, was andere Geschöpfe von ihnen denken. Leute, die ihr Ding durchziehen, sich trauen und mutig sind, ihren Mund aufzumachen, auch wenn es vielleicht nicht angebracht ist. Mich inspirieren Menschen, die ihre Bestimmung gefunden haben und sie auch leben. Es sind keine Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit, zu denen ich aufschaue. Es sind eher meine Freunde, mein Umfeld, von dem ich sehr viel lernen kann – und darf.

Foto: Maria Schiffer