The Moment mit Felix Olschewski, Urgeschmack

Mit Enough bewegen wir uns mit unseren Lesern immer wieder neugierig und kreuz und quer durch viele hochspannende Communities – von verschiedenen Ernährungsweisen über Fitnessriten bis zu gesellschaftspolitischen Bewegungen und unsere Welt (zum Guten) verändernden Start-ups. In unserer ersten Ausgabe haben wir beispielsweise verschiedene deutschsprachige Blogger, Aktivisten und Business-Gründer zu ihrem prägendsten „Change“-Moment befragt.

Und wie immer, wenn man mit Menschen spricht, die sich etliche Gedanken mehr machen als andere, fällt so viel „food for thought“ der Kürzungsschere zum Opfer. Doch dank unserer Website haben wir zum Glück die Möglichkeit, Ihnen die Antworten unserer nachdenklichen, inspirierenden Interviewpartner nach und nach in voller Länge präsentieren zu können.

Ein echter Pionier der deutschen Paleo-Bewegung ist der Autor, Musiker und Reisende Felix Olschewski aus Twist im Emsland. Sein Blog Urgeschmack ist seit 2009 eine verlässliche Quelle für alle, die sich intensiv und undogmatisch mit einer Ernährung beschäftigen wollen, die sich enger an unseren genetischen Wurzeln orientiert, als das omnipräsente Fabrikfutter aus dem Supermarkt. Kochbücher und etliche Berichte in Printmedien, Online-Publikationen und im TV führten dazu, dass Felix Olschewski sich nun in Vollzeit der Paleo-Ernährung und seiner Musik widmen kann. Hier nun seine Antworten auf unsere „Change“-Fragen:

Was war Ihre größte persönliche Veränderung, die Sie in Ihrem Leben in den letzten Jahren vorgenommen haben bzw. vornehmen mussten?
Eine Bewegung hin zu noch mehr Bewusstsein zu jeder Sekunde des Tages. Wir können zwar aus der Vergangenheit lernen und für die Zukunft planen, doch es hilft nichts, sich darin zu projizieren und über Dinge zu fantasieren, die wir weder ändern noch vorhersehen können. Das verursacht nur unnötiges Leid. Stattdessen: Das Leben in der augenblicklichen Realität – ein kleiner Schritt mit großer Wirkung. Er erfordert Aufmerksamkeit und steht somit in Konkurrenz mit den vielen Ablenkungen und störenden Einflüssen des Alltags.

Wenn Sie für einen Tag die „Weltherrschaft“ übernehmen könnten (ganz friedlich, natürlich!), was würden Sie zuerst verändern?
Es gibt nichts, was ich als Herrscher durch Zwang von außen in der Welt nachhaltig positiv verändern könnte. Der Wandel kann nur aus dem Individuum heraus erfolgen.

Welche drei Persönlichkeiten (z. B. Autoren, Aktivisten, Mitmenschen) haben Sie kürzlich besonders inspiriert bzw. wen bewundern Sie?
Inspirierende Menschen finde ich häufig im Alltag.
In den letzten Monaten waren dies für mich gewiss besonders der italienische Koch Giorgio Nava, der in seinem Restaurant Carne in Kapstadt unerbittlich auf der Qualität seiner Küche besteht.
Dann ein südafrikanischer Barista namens Olivier, der jedem Kunden ein hohes Maß an Liebe und Geduld schenkt.
Und sie Künstlerin Andrea Christen, die stets über jedes Detail ihrer Werke nachdenkt und sich die Finger blutig malt.
All diese Menschen leben mit dem Feuer der Leidenschaft und teilen dies in jeder Sekunde. Immer für die Sache, nie für Geld.