Mit Musik geht alles besser, vom Workout bis zum Pendlerstau auf der Autobahn, ob Spontan-Party im Wohnzimmer oder beim Rasenmähen. Und da machen spirituell inspirierte Songs keinen Unterschied, mehr noch, im besten Fall verschmelzen hier Beat und Botschaft zu einem emotionalen Audio-Erlebnis besonderer Art. In diesem modernen Enough-Gesangbuch stellen wir regelmäßig unsere Lieblings-Tracks vor. Ruhig mal lauter machen!
Herr, ich komme zu dir – Gebetshaus ft. Veronika Lohmer
„Gib mir ein neues ungeteiltes Herz
Lege ein neues Lied in meinen Mund“
Auf deutsch heißt worship ungefähr Lobpreis, was irgendwie gleich um Jahrhunderte altbackener klingt, und mich bei Gottesdienstmusik made in Germany vor dem Download immer ein wenig zögern lässt. Zu Unrecht, wie bei diesem Titel des Live-Albums „Wir hör’n nicht auf zu singen“ von Gebetshaus. Was Sängerin Veronika Lohmer hier und da an stimmlicher Strahlkraft vermissen lässt, das macht sie mit mitreißender Natürlichkeit und zerbrechlichen Phrasierungen mehrfach wett. Wer sich auf die Melodie einlässt, den hüllt sie nach etlichen Refrain-Wiederholungen wohltuend ein.
How Great is the Love – Vertical Worship (feat. Heather Headley)
„We have been ransomed, we’ve been rescued
We’ve been purchased with the price of Your own life“
Mit einem im Wortsinn ausgezeichneten Broadway-Star können sicherlich die wenigsten Kirchenchöre aufwarten. Die Gemeinde von Vertical Worship aus Chicago hat dieses Glück mit Tony-Preisträgerin Heather Headley, deren Können und Präsenz sie zu einer Naturgewalt auf der Bühne machen. Davon konnte ich mich 2001 in New York selbst überzeugen, wo Headley damals als „Aida“ im gleichnamigen Musical das Publikum von den Sitzen riss. Ihr warmes Timbre, die angenehm klaren Tiefen und vollen Höhen veredeln das sich dramatisch steigernde Arrangement von „How Great is the Love“ (vom Album „Live Worship“) zu einem göttlichen Genuss. Klar, dass man diese Frau eigentlich live sehen muss, etwa hier.
Oceans (Where Feet May Fail) – Hillsong United
„Spirit lead me where my trust is without borders
Let me walk upon the waters
Wherever You would call me“
Gerade erst räumten Hillsong für „What a Beautiful Name“ ihren ersten Grammy ab und katapultierten sich damit in die erste Reihe des Genres Christian Pop & Rock. Mindestens ebenso gelungen ist das meditative Stück „Oceans“, vor allem in der Version, die sich auf dem Album „Of Dirt and Grace“ findet – live aufgenommen morgens am Ufer des Sees Genezareth, genau dort, wo Jesus einst Petrus aufs (!) Wasser rief. Gänsehaut-Garantie! Fanden wohl auch die Macher des Films „Maria Magdalena“ mit Rooney Mara und Joaquin Phoenix, die ihren Trailer mit „Oceans“ untermalten.
Shadows – David Crowder (feat. Lecrae)
„What’s my life if it’s not praising You?
Another dollar in my bank account a vain pursuit
I don’t count my life at any value or precious at all
Let me finish my race, let me answer my call“
Die Musik der Passion-Konferenzen waren einige meiner ersten Ausflüge in die Worship-Welt, und dieses energiegeladene Duett vom Album „Here for You“ blieb seither in den Top 10 meiner iTunes-Playlist. Der düster-knarzige Sound von David Crowder und seiner Band baut Zeilen wie „When darkness falls on us, we will not fear, we will remember“ wieder und wieder auf, ehe Lecrae sein Glaubensbekenntnis rappt wie eine gefeuerte Salve aus Rosenkranzperlen. Engagiert, lebensecht, saucool. Klasse war übrigens auch ein Medley von Lecrae und Nathalie Grant bei den Dove Awards, feat. „Background“ und „God is Enough“.
After the Last Tears Fall (Live) – Andrew Peterson
„After the last disgrace, after the last lie to save some face
After the last brutal jab from a poison tongue
After the last dirty politician, after the last meal down at the mission
After the last lonely night in prison
There is love“
Was Andrew Peterson schreibt, das geht runter wie Öl. Und macht trotzdem nachdenklich. Wie wenige gelingt es dem Singer, Songwriter und Kinderbuchautor aus Nashville, von Glaube, Moral und den Momenten zu erzählen, wo beides auf das wahre Leben trifft. Niederlagen, Frustrationen, schimmernde Hoffnung, großer Mut, Melancholie. Das alles wird in seinen Worten und Akkorden zu einem dichten Klangteppich, der mal samtweich ist, mal ganz schön kratzt. Und „After the Last Tears Fall“ von Petersons Live-Mitschnitt „Above these City Lights“ ist für sein bisheriges Werk der ideale Anspieltipp.
Fotos: unsplash.com/Austin Neill; amazon.de
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