Change Agents: Kalhil Baker und Felix Finkbeiner pflanzen Bäume – und Hoffnung

Wer sich und die Welt verändern will, der stößt automatisch auf Menschen, die ein Stück des eigenen Weges bereits zurückgelegt haben: Wachrüttler, Mentoren, Wegbegleiter. In unserer Rubrik „Change Agents“ stellen wir regelmäßig solche inspirierenden Persönlichkeiten vor

Kalhil Baker pflanzt mit Kleinbauern Bäume

Nicht Flugzeuge, nicht Autos, nicht Züge: Der größte CO2 Verursacher sind Bäume – genauer gesagt, das Abholzen derselben. Die schlimmen Bilder brandgerodeter Urwaldflächen gehen wahrscheinlich an niemandem spurlos vorüber. Was bei dem oft so erschreckenden Anblick leicht vergessen wird: Nicht nur große Firmen roden unermüdlich um Platz für z.B. für Palmölplantagen zu machen. Auch viele Kleinbauern fällen die Bäume auf ihrem Land – vor allem in den armen Gegenden Mittelamerikas. Denn: Je mehr Fläche sie zum Anbauen haben, desto mehr Einkommen können sie erwirtschaften. Doch kaum eine NGO hat diesen Aspekt – dass zu dicht bewachsene Wälder Farmer durchaus behindern – bisher beachtet.

Außer Kalhil Baker. Der 35-jährige Kanadier, der momentan sein Doktor in Forstwirtschaft macht, erkannte, wie wichtig es ist, die ansässigen, oft bitterarmen Landwirte in den Prozess der Wiederbepflanzung miteinzubeziehen, anstatt einfach wild drauf los Baumsetzlinge zu säen. Denn bevor er selbstständige wurde, arbeitete Baker zwölf Jahre lange an verschiedenen Aufholzungs-Projekten in Mittelamerika mit – Zeit genug, um zu lernen wie man es nicht macht.

Seine Organisation Taking Root setzt auf Partnerschaft mit den dortigen Farmern und entwickelt individuelle Beforstungspläne für Kleinbauern in Mittelamerika und unterstützt gleichzeitig den gewinnbringenden Absatz ihrer Produkte. Das Besondere: Die ausgewählten Baumarten (z.B. der Kaffeebaum) mildern zum einen besonders den Klimawandel ab, zum anderen garantieren sie weiterhin Bebauungsfläche und Einkommen für die Farmer. Der Zusammenarbeit sei dank, gibt es für die Bauern keinen Grund mehr, die Bäume zu fällen – und der CO2-Ausstoß wird minimiert.

Allein im Jahr 2017 wurden insgesamt mehr als 376 Tausend neue Bäume gepflanzt. Rund 41.000 US-Dollar gingen in die kleinbäuerlichen Gemeinschaften.

Mehr Infos und Eindrücke unter: takingroot.org

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Felix Finkbeiner: Deutschlands jüngster Aktivist

Jeder neue Baum entzieht der Atmosphäre pro Jahr etwa 10 Kilogramm CO2. Mit dieser einfachen Gleichung startete der damals erst 9-jährige Felix Finkbeiner aus München 2007 die Schülerinitiative Plant-for-the-Planet. Zu der Idee inspiriert hatte ihn die kenianische Politikerin und Umweltaktivistin Wangari Muta Maathai, die mit ihrem „Green Belt Movement“ in Afrika in 30 Jahren 30 Millionen Bäume pflanzte und 2004 den Friedensnobelpreis für ihre Arbeit erhielt.

Felix will die Kinder der Erde motivieren, um noch mehr zu erreichen. 2011 sprach Felix vor den Vereinten Nationen in New York, deren Umweltprogramme sein Aufforstungsabenteuer unterstützen. Heute wirken weltweit 100.000 Kinder bei Plant-for-the-Planet mit, ein Drittel als Botschafter für Klimagerechtigkeit.

Aktueller Stand des Baumzählers: Über 14,2 Milliarden (!) neue Bäume wurden in den letzten acht Jahren gepflanzt. Bis 2020 sollen es 1.000 Milliarden werden. Als neues Tool, um das zu erreichen, gibt es seit Kurzem eine CO2-neutral produzierte Schokolade, mit deren Erlös weitere Bäume gepflanzt werden.

Weitere Informationen unter: plant-for-the-planet.org

Hier kann man die fair produzierte Bio-Schokolade kaufen und damit das Projekt Plant-for-the-Planet unterstützen.

Fotos: Taking Root; Frank Achim Schmidt

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