Buchtipp: Dalai Lama, „Ratschläge des Herzens“


Das Buch „Ratschläge des Herzens“ erschien erstmalig im Jahr 2003 in deutscher Sprache. Es basiert auf Gesprächen zwischen dem 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso und dem ebenfalls sehr bekannten französischen Mönch und Autoren Matthieu Ricard. Der Titel knüpft an die Jahrhunderte alte Tradition Tibets an, in der die Worte großer Meister in gesammelten Schriften unter dem Namen „Ratschläge des Herzens“ herausgegeben worden.

Das hier vorliegende Werk unterteilt die kurzen Lehrstücke nach Lebensalter, Lebenslagen, Beruf, Lebensweise und Spiritualität. Die einzelnen Kapitel bzw. Ratschläge sind einfach zu verstehen und straff formuliert, was das Büchlein zum idealen Begleiter für unterwegs macht. Es kann in beliebiger Reihenfolge gelesen werden und folgt keinem festen Muster. Die Empfehlungen des Dalai Lam regen zum Nachdenken an und schaffen es die gewohnten Denkgewohnheiten und die so selbstständig gewordenen Dinge des Alltags zu hinterfragen. Als Leser muss man weder Buddhist noch gläubig sein, um den Ratschlägen zu folgen.

Etwas unzeitgemäß kommt das Kapitel „An die Homosexuellen“ daher. Wenn gleich sich der mittlerweile 83-jährige Dalai Lama durchaus aufgeschlossen gegenüber alternativen Partnerschaften äußert, hinterlassen Überschrift und einige Formulierung einen (sicher ungewollt) abgrenzenden Beigeschmack. Schließlich sind spätestens 15 Jahre nach Ersterscheinen Begriffe wie LGBTQ oder LGBT+ weitgehend etabliert. Hier hätte der sonst so zeitlosen wie eleganten Neuauflage mit Seideneinband eine Überarbeitung gut getan.

Dalai Lama: Ratschläge des Herzens
256 Seiten, 12 Euro, Diogenes, ISBN 978-3-257-26138-7

Foto: Verlag; unsplash.com/Kari Shea

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