Bikram Yoga

Wie jetzt, noch 30 Minuten …? Das kann nicht sein! Ich bin gefühlt schon seit mindestens neun Stunden hier. Und ebenso lange funkt mein Körper über alle Nervenkanäle: „Hilfe, der Kopf auf meinem Hals ist verrückt geworden.” Völlig erschöpft liege ich auf meiner Gummimatte – im eigenen Saft. Bloß die Schweißperlen bringen noch die nötige Kraft auf, sich selbsttätig von meiner Stirn, meinen Armen Richtung Boden abzurollen. Von überall! Alles, was meine trockenen Augen noch wahrnehmen, sind die mitleidlosen Hitzestrahler an der Decke über mir. Und imaginäre Oasen vor dem doppelt verglasten geschlossenen Fenster.

So schrieb ich Ende August 2009 in einer Kolumne für die „Financial Times Deutschland” über meine erste Stunde Bikram Yoga. Im Nachhinein kaum zu glauben, dass nach diesen harten 90 Minuten bis heute noch viele weitere sessions folgen sollten. Doch mit Bikram ist es ein wenig wie mit einem Marathon: Ist man einmal gestartet, nimmt die Euphorie bei jedem zurückgelegten Kilometer (jeder Asana) zu, die körpereigenen Endorphine helfen über manche Motivationshürde hinweg – und das „High” beim Zieleinlauf (bei der letzten Atemübung) hält noch tagelang an.

Auch meine Begeisterung für die definitiv heißeste Yoga-Variante ist bis heute ungebrochen, wenn ich auch nicht immer so oft auf der Matte lag, wie ich eigentlich wollte. Doch jetzt ist es wieder soweit: Mit einer 30-tägigen sogenannten Bikram Challenge nehme ich die physische und mentale Herausforderung erneut an. Gleichzeitig soll diese Seite Woche für Woche weiter wachsen und allen fundierte Informationen, praktische Anregungen und Tipps geben, die sich für Bikram interessieren. Ob du ganz genau wissen willst, was hinter den 26 Asanas steckt oder dich fragst, wer eigentlich dieser Bikram Choudhury ist.

Und jetzt genug getippt, denn über Bikram Yoga reden ist schön und gut, doch erst wer es praktiziert, wird daraus neue Kraft und Energie schöpfen können. Viel Spaß!

Namasté